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Rechtsextremismus - Online - beobachten und effektiv bekämpfen
Unter dem Titel "Rechtsextremismus - Online - beobachten und effektiv bekämpfen" hat jugendschutz.net seine Recherchen über die jugendrelevante rechtsextreme Szene im Netz zusammengefasst, über erfolgreiche Gegenmaßnahmen berichtet und Erfahrungen aus der medienpädagogischen Präventionsarbeit vorgestellt. Der Bericht steht unter http://www.hass-im-netz.info/aktuell zur Verfügung.
Im Bereich des Rechtsextremismus war ein erneuter Zuwachs von 1.704 rechtsextremen Web-Angeboten im Vorjahr auf 1.872 zu verzeichnen. Rechtsextreme Angebote sind mittlerweile in nahezu allen Diensten des Web. 2.0 zu finden. Äußerst bedenklich in diesem Zusammenhang erscheint, dass jugendschutz.net im Rahmen seines Monitorings neben militanten „Kameradschaften“ inzwischen auch auf sogenannte „autonome Nationalisten“ trifft. Sie treten im Netz besonders modern und aktionsorientiert auf. Während noch vor einigen Jahren ein martialisches, in Symbolik und Farbgebung eindeutig dem Neonazismus zuzuordnendes Auftreten charakteristisch war, hat sich zwischenzeitlich ein Trend zur modernen und jugendgemäßen Gestaltung im Bereich des Rechtsextremismus manifestiert. Die Entwicklung erscheint äußerst bedenklich, weil derartige Angebote nicht mehr auf den ersten Blick als rechtsextrem zu deuten sind und sich Texte und Symbole nur dem Kenner erschließen. Ein rechtliches Vorgehen hiergegen scheidet oft aus, da nur wenige Angebote offensichtliche Verstöße gegen Jugendschutzbestimmungen enthalten. Gleichwohl entfalten diese Art von Angeboten durch die Kombination aus Jugendkultur und rechtsextremen Botschaften eine besondere Jugendschutzrelevanz.
Obwohl ein rechtliches Vorgehen oftmals ausscheidet, gelingt es jugendschutz.net in 80% aller Fälle jugendgefährdende Inhalte über Kontakte zu in- und ausländischen Providern aus dem Netz entfernen zu lassen. Auch wenn der repressive Jugendmedienschutz eine wesentliche Komponente für einen sicheren Umgang mit dem Medium Internet darstellt, ist er alleine nicht hinreichend, Kinder und Jugendliche vor Gefahren im Internet umfänglich zu schützen.
Der Erwerb von Medienkompetenz im Elternhaus und der Jugendarbeit, insbesondere auch im schulischen Bereich stellt eine wesentliche Kernkompetenz dar, die als ein wichtiger Baustein für einen umfassenden und erfolgreichen Jugendmedienschutz anzusehen ist. Da Materialien aus dem Internet in vielen Fällen unkritisch aufgenommen werden, bleiben Sensibilisierung, Information und Aufklärung über Propagandastrategien auch zukünftig wichtige Bausteine eines präventiven Jugendmedienschutzes.
Weitere Informationen und Hilfestellungen sind zu finden unter:
Das Internetangebot von Jugendschutznet bietet umfangreiche Hinweise, Ansprechpartner und Materialien zum Thema unter http://jugendschutz.net/.
HASS-IM-NETZ (http://hass-im-netz.de ). Die Website klärt über Rechtsextremismus im Internet auf.
Komplex- Kommunikationsplattform gegen Rechts (www.komplex-rlp.de) Neben Tipps und Anlaufstellen bietet diese Plattform auch die Möglichkeit, in moderierten Chats Erfahrungen, Erlebnisse und Meinungen mit anderen Jugendlichen, Eltern und Fachkräften auszutauschen oder informelle Netzwerke aufzubauen.
RAUSwege (http://www.mbwwk.rlp.de/jugend/rechtsextremismus/rauswege/) Mit dem (R)AUSwege-Angebot sollen vor allem junge Menschen angesprochen werden, die in den Einflussbereich extremistischer, insbesondere rechts- extremistischer Gruppierungen gelangt sind. Die kostenlose Telefonnummer 0800 - 45 46 000 bietet Jugendlichen und jungen Erwachsenen die Chance, einen ersten anonymen Kontakt zum Aussteigerprogramm (R)AUSwege herzustellen.
Weitere Hinweise unter www.mbwwk.rlp.de/jugend/rechtsextremismus.html